Die Botschaft Teil III – Das Dilemma des gerechten Richters

Folgende fiktive Geschichte wird dir zum Verständnis der Kernbotschaft Jesu weiter verhelfen.

Nehmen wir zwei Freunde: Frank und Tom. Die beiden studierten Jura und unternahmen gemeinsam alle mögliche Dinge. Schließlich folgte das Studienende sowie die Abschlussprüfungen. Der eine, Frank, schaffte sein Examen hervorragend, der andere, Tom, rasselte mehrmals durch die Prüfung und hängte schließlich das Studium an den Nagel. Im Laufe der Jahre geriet er auf die schiefe Bahn und verdiente seinen Lebensunterhalt mit zweifelhaften Methoden und kam auf keinen grünen Zweig. Der andere wurde Richter.
Nach dem Studium verlieren die beiden sich für viele Jahre aus den Augen und begegnen sich dann überraschenderweise nach über 20 Jahren wieder: im Gerichtssaal. Tom, der ehemals gescheiterte Jurastudent, wie gehabt völlig mittellos, ist bei einem Einbruch mit Körperverletzung erwischt worden und sitzt auf der Anklagebank. Frank, der jetzt der leitende Richter des zuständigen Amtsgerichts ist, erkennt ihn sofort wieder. Tom ist allerdings so mit sich selbst beschäftigt, dass ihm keine Erinnerung an Frank, seinem ehemaligen Studienfreund, kommt.
Die Sachlage ist ziemlich eindeutig, so dass der Prozess zügig vorangeht. Der Richter weiß, dass er Tom, seinen alten Freund, zu einer saftigen Geldstrafe oder sogar Haft verdonnern muss, damit dem Recht genüge getan wird. Er kann ihn nicht einfach freisprechen, weil er sein Freund ist. Frank hat aus den Akten ebenfalls die Erkenntnis, dass der arme Tom völlig mittellos ist. Aber er ist auch sein Freund. Was soll er bloß tun? Er kann aus diesem Grunde auch nicht einfach Milde walten lassen. Er ist ein gerechter Richter. Aber dann weiß er, was er tun wird…
Er verurteilt ihn zu 10.000 Euro Geldstrafe bzw. alternativ zu einer entsprechend langen Gefängnisstrafe, wie es das Gesetz vorsieht. Der Hammer fällt nieder. Die Sitzung ist geschlossen. Tom ist hundeelend zumute. Er weiß, dass er großen Mist gebaut hat. Frank steht nun von seinem Richterstuhl auf und geht Tom entgegen. „Hallo Tom!“ Als Frank Tom so begrüßt, erkennt der ihn plötzlich ebenfalls wieder: „Frank“, kann Tom nur noch stammeln. „Ja, ich bin’s tatsächlich“, erwidert Frank, zückt sein Scheckbuch, füllt einen Scheck über 10.000 Euro aus und gibt ihm Tom. „Hier, ein Scheck… über 10.000 Euro… für deine Geldstrafe, dann brauchst du nicht ins Gefängnis.“ Tom treten die Tränen in die Augen: „Frank, dich schickt der Himmel, danke!“ „Komm, lass uns im Pub nebenan einen trinken gehen… dann sehen wir mal, wie es vielleicht weitergehen kann. Hast du Lust?“, schlägt Frank vor und Tom geht gerne mit.

Na, da hat der Tom aber noch mal Schwein gehabt, so denken auf den ersten Blick viele, wenn sie diese Geschichte hören oder lesen. Schauen wir dennoch einmal genauer hin:
»Das Dilemma des gerechten Richters« ist ein modernes Gleichnis. In dieser fiktiven Geschichte spiegelt der Richter die Rolle Gottes wieder. Ihm ist es nicht egal, was mit Tom los ist. Er ist immer noch sein Freund. Dennoch kann er ihn auf gar keinen Fall einfach freisprechen, sonst wäre er kein gerechter Richter mehr. Er muss Tom verurteilen, da er Dreck am Stecken hat. Das ist die schlechte Nachricht. Die Bibel setzt sogar noch einen drauf: „Der Lohn der Sünde ist der Tod!“(Römer 6,23)…so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben“ (Römer 5,12). Also Todesstrafe – für alle. Eine echt katastrophale Nachricht.

Ja, wenn das so ist, ist ja alles O.K., dann lasst uns weiterleben wie bisher … wir sind raus aus der Patsche.

Leider nicht ganz: Es gibt noch ein kleines, aber schwerwiegendes Problem. Der Scheck von Frank oder im übertragenen Sinne der Freispruch von Gott wird nicht automatisch gültig. Jeder weiß: Ein Scheck in der Schublade zu Hause nützt noch nichts, er muss bei der Bank eingelöst und seinem Konto gutgeschrieben werden, erst dann wird er wirklich wirksam.

Wie wird nun der „himmlische Scheck“ oder der Freispruch Gottes für mich wirksam? Wenn dich das interessiert, dann klick dich rein in: Die Botschaft IV  –  Der unglaubliche Freispruch