Gott macht keine leeren Versprechungen. Er hat es versprochen. Sein Wort lebt! Er hat es fest zugesagt: Sein Wort ist wirksam. Er hat es für viele Generationen in der Schrift, der Bibel, aufschreiben lassen. Schon im Alten Testament heißt es:
„Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben.“ (5. Mose 32,47a)
Im Neuen Testament unterstreicht Jesus diese Aussage, als er erklärt:
„Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jedem Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“ (Matthäus 4,4)
Der Prophet Jeremia teilt uns seine Sicht über das lebendige Wort mit, in dem er uns wissen lässt:
„Dein Wort ward meine Speise, so oft ich es empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost.“ (Jeremia 15,16)
Das Wort Gottes wird hier also buchstäblich mit Nahrung verglichen, die wir aufnehmen. Ohne Nahrungsaufnahme würden wir früher oder später immer schwächer werden, verhungern und schließlich sterben. Das bedeutet für uns, dass wir das Wort Gottes regelmäßig zu uns nehmen sollten. Es ist für das neue geistliche Leben in uns eine Notwendigkeit. Wenn wir uns der Schrift zuwenden, ihre Botschaft auf uns wirken lassen, dann füttern wir das neue Leben in uns, dass mit unserer Umkehr zu Jesus angefangen hat. Genauso wie man Nahrung auf unterschiedliche Art und Weise zuführen kann, so kann man dies auch mit dem lebendigen Wort aus der Schrift tun. Vom Fast Food oder einem „Café to go“ bis hin zu einem mehrgängigen Festmenü sind alle Varianten denkbar, wie man essen oder trinken könnte. Genauso ist es mit der Schrift. Die Spannbreite reicht hier vom flüchtigen Lesen bis hin zum ausgiebigen Bibelstudium oder schöpferischer Meditation, wie wir uns mit dem Worte Gottes beschäftigen können. Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich hungrig und durstig nach dem Wort Gottes werde, wenn ich es einige Zeit vernachlässigt habe.
Es geht darum, ähnlich wie beim Essen und Trinken, sich täglich davon zu ernähren!
Das Wort Gottes transportiert nicht nur Wahrheiten aus der unsichtbaren Welt in unsere Welt, sondern ebenso Gottes Geist, der sich auf geheimnisvolle Art und Weise an das Wort bindet. Das Wort Gottes ist die Autobahn, auf der Gottes Gedanken durch seinen Geist zu uns gelangen. Von seiner Welt in unsere Welt. Natürlich kann man auch andere Verkehrswege und Trampelpfade benutzen, aber die Heilige Schrift ist der schon ausgebaute Weg, wo die Gedanken Gottes festgeschrieben sind und wo wir sie auf zuverlässige Art und Weise kennenlernen können.
Die Bibel in die Hand zu nehmen und sich mit ihr vertraut zu machen, ist wie eine Expedition in ein unbekanntes Land, wo es Sitten, Gebräuche wie auch verborgene Schätze gibt, die uns zunächst ungewöhnlich und fremd vorkommen. Bei einigen Entdeckungen werden wir länger verweilen wollen, andere lassen wir erst einmal links liegen. Wir können unmöglich alles auf einmal sehen und verstehen. Ein unbekanntes Land zu erforschen, es zu verstehen und darin heimisch zu werden, ist eine Lebensaufgabe.
Gottes Geist will uns auf eine nie endende Entdeckungsreise durch die Schrift mitnehmen. Falls wir das Wort Gottes an einem Punkt nicht verstehen, dürfen wir den Heiligen Geist um Erleuchtung bitten. Ab und an bekommen wir sie hierauf unmittelbar geschenkt, des Öfteren später, gelegentlich kommt sie durch andere Menschen, mitunter behält Gott dieses Geheimnis auch für sich. Manchmal führt mich das Wort Gottes in ein Land, wo der Strom des Lebens fließt. Tiefer Frieden legt sich z.B. dann auf meine Seele. Oder das Wort wird so lebendig, dass es direkt und persönlich zu mir spricht. Weiter kann es vorkommen, dass im Gespräch mit einer anderen Person der Heilige Geist einen von mir gelernten Bibelvers aktiviert und gerade diese Worte zu einer lebendigen Botschaft für sie werden.
Wenn ich mich mit meinen Gefühlen und Gedanken verirrt habe, dann gibt mir das Wort Gottes wieder festen Halt. Diese Erfahrung machte zum Beispiel ebenso der Psalmist aus Psalm 119, wo es heißt:
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ (Psalm 119,105)
Ein anderes Mal wirkt das Wort Gottes nicht nur wie ein Licht, um mir den Weg zu weisen, sondern es erhellt mein Innenleben und ruft mich in sein Licht – auch mit meinen Fehlhaltungen und Sünden, die ich in diesem Zusammenhang ans Licht bringen darf. An diesem Punkt geschieht Verwandlung und Transformation – nicht, indem ich mich moralisch anstrenge, um Gott oder Menschen zu gefallen, sondern weil ich – so, wie ich bin – vor Gott kommen kann, damit ER sein Werk an mir tut.
Der gedruckte Buchstabe in der Schrift in sich hat kein Leben. Die Bibel auf dem Regal ist ein totes Buch. Es wird lebendig, wenn wir danach greifen und ihre Worte in uns aufnehmen. Dort entfaltet es seine Kraft und sein Leben. Da offenbart sich seine Wirksamkeit. An dieser Stelle blüht dann der Glaube, wo erst unser Zweifel wohnte. Nun wächst hier neue Hoffnung auf, wo vorher die Verzweiflung regierte. Es wird Licht, wo früher Finsternis herrschte. Wenn wir das Wort Gottes einladen, in uns Wohnung zu machen, dann wird es in unserem Dunkel hell. Wie laden wir das Wort Gottes so ein, dass es bei uns bleibt? Indem wir es aufnehmen – immer und immer wieder. Das Wort Gottes in mir ist wie ein Türöffner in das geistliche Leben. Wenn ich das Wort Gottes ausspreche, zum Beispiel im Gebet, dann kann meine zweifelnde Seele wieder glauben: Nicht ich habe gesprochen, sondern es ist Gottes Wort. Wenn ich nicht mehr weiß, wie ich beten soll, dann spreche ich das Wort Gottes aus: Es fokussiert mich auf Gott und seine Gedanken. Wenn ich das Wort Gottes wiederholt betrachte – zweimal, dreimal oder mehr, dann kommen mir mitunter hierbei Gedanken, die ich vorher noch niemals hatte. So wird das Wort Gottes aus der Bibel lebendig. Zögere nicht, das Buch der Bücher wieder aus dem Regal zu holen! Begib dich mit diesem Buch mit Hilfe des Heiligen Geistes auf eine lebenslange spannende Entdeckungsreise, in dem Gottes Schätze, seine Weisheit und seine guten Gedanken und Pläne auf dich warten.
Einen mühelosen Überblick über die verschiedensten Bücher der Bibel kann man auf spielerischere und kreative Art und Weise auf folgender Website finden.
Neben dem Wort Gottes gibt es auch noch weitere grundlegende Faktoren, die uns im Glauben wachsen lassen, wenn wir uns ihnen aussetzen. Eine solche elementare Größe ist der „Zwilling“ des Wortes Gottes: Der Heilige Geist.
Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann klick dich rein: Wer ist der Heilige Geist?.
Anregung zum Nachdenken
1. Das Wort Gottes, die Hl. Schrift, wird in der Bibel mit anschaulichen Bildern aus dem Alltag verglichen. Welche Vergleiche für das Wort Gottes kannst du in den nachfolgenden Bibelstellen entdecken und was verdeutlichen sie jeweils?
- Matthäus 4,4; Jeremia 15,16
- Psalm 119,105
- Hebräer 4,12; Epheser 6,17
- Jeremia 23,29
- Lukas 8, 5+11; Jesaja 55,10-11
- Jeremia 23,29
Mit welcher Wirkungsweise des Wortes Gottes hast du bereits Erfahrungen gemacht und wie ist es dir damit gegangen? Mit welcher der o.g. Wirkungen würdest du gerne einige Erfahrungen machen? Wie könnte dies aussehen und wer oder was könnte dir dabei helfen?
2. Betrachten wir eines der o.g. Metaphern näher: Das Wort Gottes wird z.B. mit Brot oder Nahrung verglichen. Welche Arten zu „speisen“ kannst du aus den folgenden Bibelstellen entdecken?
- Römer 10,17
- 5. Mose 17,19
- Apostelgeschichte 17,11
- Psalm 119,9+11
- Psalm 1,2+3
Praktische Anwendung
Versuche einmal ganz real mit diesem „Fünf-Gänge-Menü“ anhand eines ausgewählten Bibelabschnittes zu „speisen“. Ich schlage dir hier unten eine kleine „Speisekarte“ vor, mit der du beginnen kannst, indem du für dich eine Stelle auswählst:
- Psalm 103,1-8
- Jesaja 40,29-31
- Jesaja 43,1-4
- Jeremia 9,22+23
- Matthäus 11,28-30
- Matthäus 18,19+20
- Markus 10,42-45
- Johannes 4,13+14
- Johannes 7,37-39
- Johannes 10,27-30
Halte in einem Notizbuch oder Ähnlichem die Erfahrungen und Erkenntnisse fest, die du damit machst. Wenn du den Eindruck hast, du bekommst an einem Tag einen Impuls, etwas direkt praktisch anzupacken, dann zögere nicht…“Just do it!“
Wenn du weitere geeignete Bibelstellen für deine Speisekarte zum täglichen „Fünf-Gänge-Menü“ suchst, dann maile mich gerne an unter guenter@jesus-inside.de .
Nicht immer haben wir die Zeit oder die Muße für ein solches Fünf-Gänge-Menü. In der Regel werden wir mit einem oder zwei Gängen auskommen – wie im wirklichen Leben. Dann ist es angebracht, auf eine Weise zu „essen“, die uns guttut und mit der wir am besten zurechtkommen. Allerdings sollten wir keine Experten für „Fast-Food“ werden, sondern uns im übertragenen Sinne ausgewogen ernähren. Das wird uns helfen, dass wir im Glauben und in der Beziehung zu Jesus stark werden und es auch bleiben.
Hier findest du
die Anregung zum Nachdenken als PDF-Datei zum Ausdrucken: Die Bibel – das lebendige Wort A4 Anregung zum Nachdenken
sowie den kompletten Beitrag als PDF zum Ausdrucken und Nachlesen: Die Bibel – das lebendige Wort A4 hoch