Die Bibel – das lebendige Wort

Die Bibel das lebendige WortGott macht keine leeren Versprechungen. Er hat es versprochen. Sein Wort lebt! Er hat es fest zugesagt: Sein Wort ist wirksam. Er hat es für viele Generationen in der Schrift, der Bibel, aufschreiben lassen. Schon im Alten Testament heißt es:

„Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben.“ (5. Mose 32,47a)

Im Neuen Testament unterstreicht Jesus diese Aussage, als er erklärt:

„Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jedem Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“ (Matthäus 4,4)

Der Prophet Jeremia teilt uns seine Sicht über das lebendige Wort mit, in dem er uns wissen lässt:

„Dein Wort ward meine Speise, so oft ich es empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost.“ (Jeremia 15,16)

Das Wort Gottes wird hier also buchstäblich mit Nahrung verglichen, die wir aufnehmen. Ohne Nahrungsaufnahme würden wir früher oder später immer schwächer werden, verhungern und schließlich sterben. Das bedeutet für uns, dass wir das Wort Gottes regelmäßig zu uns nehmen sollten. Es ist für das neue geistliche Leben in uns eine Notwendigkeit. Wenn wir uns der Schrift zuwenden, ihre Botschaft auf uns wirken lassen, dann füttern wir das neue Leben in uns, dass mit unserer Umkehr zu Jesus angefangen hat. Genauso wie man Nahrung auf unterschiedliche Art und Weise zuführen kann, so kann man dies auch mit dem lebendigen Wort aus der Schrift tun. Vom Fast Food oder einem „Café to go“ bis hin zu einem mehrgängigen Festmenü sind alle Varianten denkbar, wie man essen oder trinken könnte. Genauso ist es mit der Schrift. Die Spannbreite reicht hier vom flüchtigen Lesen bis hin zum ausgiebigen Bibelstudium oder schöpferischer Meditation, wie wir uns mit dem Worte Gottes beschäftigen können. Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich hungrig und durstig nach dem Wort Gottes werde, wenn ich es einige Zeit vernachlässigt habe.

Es geht darum, ähnlich wie beim Essen und Trinken, sich täglich davon zu ernähren!

Das Wort Gottes transportiert nicht nur Wahrheiten aus der unsichtbaren Welt in unsere Welt, sondern ebenso Gottes Geist, der sich auf geheimnisvolle Art und Weise an das Wort bindet. Das Wort Gottes ist die Autobahn, auf der Gottes Gedanken durch seinen Geist zu uns gelangen. Von seiner Welt in unsere Welt. Natürlich kann man auch andere Verkehrswege und Trampelpfade benutzen, aber die Heilige Schrift ist der schon ausgebaute Weg, wo die Gedanken Gottes festgeschrieben sind und wo wir sie auf zuverlässige Art und Weise kennenlernen können.
Die Bibel in die Hand zu nehmen und sich mit ihr vertraut zu machen, ist wie eine Expedition in ein unbekanntes Land, wo es Sitten, Gebräuche wie auch verborgene Schätze gibt, die uns zunächst ungewöhnlich und fremd vorkommen. Bei einigen Entdeckungen werden wir länger verweilen wollen, andere lassen wir erst einmal links liegen. Wir können unmöglich alles auf einmal sehen und verstehen. Ein unbekanntes Land zu erforschen, es zu verstehen und darin heimisch zu werden, ist eine Lebensaufgabe.
Gottes Geist will uns auf eine nie endende Entdeckungsreise durch die Schrift mitnehmen. Falls wir das Wort Gottes an einem Punkt nicht verstehen, dürfen wir den Heiligen Geist um Erleuchtung bitten. Ab und an bekommen wir sie hierauf unmittelbar geschenkt, des Öfteren später, gelegentlich kommt sie durch andere Menschen, mitunter behält Gott dieses Geheimnis auch für sich. Manchmal führt mich das Wort Gottes in ein Land, wo der Strom des Lebens fließt. Tiefer Frieden legt sich z.B. dann auf meine Seele. Oder das Wort wird so lebendig, dass es direkt und persönlich zu mir spricht. Weiter kann es vorkommen, dass im Gespräch mit einer anderen Person der Heilige Geist einen von mir gelernten Bibelvers aktiviert und gerade diese Worte zu einer lebendigen Botschaft für sie werden.
Wenn ich mich mit meinen Gefühlen und Gedanken verirrt habe, dann gibt mir das Wort Gottes wieder festen Halt. Diese Erfahrung machte zum Beispiel ebenso der Psalmist aus Psalm 119, wo es heißt:

„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ (Psalm 119,105)

Ein anderes Mal wirkt das Wort Gottes nicht nur wie ein Licht, um mir den Weg zu weisen, sondern es erhellt mein Innenleben und ruft mich in sein Licht – auch mit meinen Fehlhaltungen und Sünden, die ich in diesem Zusammenhang ans Licht bringen darf. An diesem Punkt geschieht Verwandlung und Transformation – nicht, indem ich mich moralisch anstrenge, um Gott oder Menschen zu gefallen, sondern weil ich – so, wie ich bin – vor Gott kommen kann, damit ER sein Werk an mir tut.

Der gedruckte Buchstabe in der Schrift in sich hat kein Leben. Die Bibel auf dem Regal ist ein totes Buch. Es wird lebendig, wenn wir danach greifen und ihre Worte in uns aufnehmen. Dort entfaltet es seine Kraft und sein Leben. Da offenbart sich seine Wirksamkeit. An dieser Stelle blüht dann der Glaube, wo erst unser Zweifel wohnte. Nun wächst hier neue Hoffnung auf, wo vorher die Verzweiflung regierte. Es wird Licht, wo früher Finsternis herrschte. Wenn wir das Wort Gottes einladen, in uns Wohnung zu machen, dann wird es in unserem Dunkel hell. Wie laden wir das Wort Gottes so ein, dass es bei uns bleibt? Indem wir es aufnehmen – immer und immer wieder. Das Wort Gottes in mir ist wie ein Türöffner in das geistliche Leben. Wenn ich das Wort Gottes ausspreche, zum Beispiel im Gebet, dann kann meine zweifelnde Seele wieder glauben: Nicht ich habe gesprochen, sondern es ist Gottes Wort. Wenn ich nicht mehr weiß, wie ich beten soll, dann spreche ich das Wort Gottes aus: Es fokussiert mich auf Gott und seine Gedanken. Wenn ich das Wort Gottes wiederholt betrachte – zweimal, dreimal oder mehr, dann kommen mir mitunter hierbei Gedanken, die ich vorher noch niemals hatte. So wird das Wort Gottes aus der Bibel lebendig. Zögere nicht, das Buch der Bücher wieder aus dem Regal zu holen! Begib dich mit diesem Buch mit Hilfe des Heiligen Geistes auf eine lebenslange spannende Entdeckungsreise, in dem Gottes Schätze, seine Weisheit und seine guten Gedanken und Pläne auf dich warten.

Einen mühelosen Überblick über die verschiedensten Bücher der Bibel kann man auf spielerischere und kreative Art und Weise auf folgender Website finden.

Neben dem Wort Gottes gibt es auch noch weitere grundlegende Faktoren, die uns im Glauben wachsen lassen, wenn wir uns ihnen aussetzen. Eine solche elementare Größe ist der „Zwilling“ des Wortes Gottes: Der Heilige Geist.
Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann klick dich rein: Wer ist der Heilige Geist?.

Anregung zum Nachdenken

1. Das Wort Gottes, die Hl. Schrift, wird in der Bibel mit anschaulichen Bildern aus dem Alltag verglichen. Welche Vergleiche für das Wort Gottes kannst du in den nachfolgenden Bibelstellen entdecken und was verdeutlichen sie jeweils?

  • Matthäus 4,4; Jeremia 15,16
  • Psalm 119,105
  • Hebräer 4,12; Epheser 6,17
  • Jeremia 23,29
  • Lukas 8, 5+11; Jesaja 55,10-11
  • Jeremia 23,29

Mit welcher Wirkungsweise des Wortes Gottes hast du bereits Erfahrungen gemacht und wie ist es dir damit gegangen? Mit welcher der o.g. Wirkungen würdest du gerne einige Erfahrungen machen? Wie könnte dies aussehen und wer oder was könnte dir dabei helfen?

2. Betrachten wir eines der o.g. Metaphern näher: Das Wort Gottes wird z.B. mit Brot oder Nahrung verglichen. Welche Arten zu „speisen“ kannst du aus den folgenden Bibelstellen entdecken?

  1. Römer 10,17
  2. 5. Mose 17,19
  3. Apostelgeschichte 17,11
  4. Psalm 119,9+11
  5. Psalm 1,2+3

Praktische Anwendung

Versuche einmal ganz real mit diesem „Fünf-Gänge-Menü“ anhand eines ausgewählten Bibelabschnittes zu „speisen“. Ich schlage dir hier unten eine kleine „Speisekarte“ vor, mit der du beginnen kannst, indem du für dich eine Stelle auswählst:

  • Psalm 103,1-8
  • Jesaja 40,29-31
  • Jesaja 43,1-4
  • Jeremia 9,22+23
  • Matthäus 11,28-30
  • Matthäus 18,19+20
  • Markus 10,42-45
  • Johannes 4,13+14
  • Johannes 7,37-39
  • Johannes 10,27-30

Halte in einem Notizbuch oder Ähnlichem die Erfahrungen und Erkenntnisse fest, die du damit machst. Wenn du den Eindruck hast, du bekommst an einem Tag einen Impuls, etwas direkt praktisch anzupacken, dann zögere nicht…“Just do it!“
Wenn du weitere geeignete Bibelstellen für deine Speisekarte zum täglichen „Fünf-Gänge-Menü“ suchst, dann maile mich gerne an unter guenter@jesus-inside.de .

Nicht immer haben wir die Zeit oder die Muße für ein solches Fünf-Gänge-Menü. In der Regel werden wir mit einem oder zwei Gängen auskommen – wie im wirklichen Leben. Dann ist es angebracht, auf eine Weise zu „essen“, die uns guttut und mit der wir am besten zurechtkommen. Allerdings sollten wir keine Experten für „Fast-Food“ werden, sondern uns im übertragenen Sinne ausgewogen ernähren. Das wird uns helfen, dass wir im Glauben und in der Beziehung zu Jesus stark werden und es auch bleiben.

Hier findest du
die Anregung zum Nachdenken als PDF-Datei zum Ausdrucken: Die Bibel – das lebendige Wort A4 Anregung zum Nachdenken
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Die Bibel – das Wort Gottes

bibelWas ist die Bibel? Die Bibel ist nicht einfach irgendeine Information, wie sie in der Tageszeitung steht oder wie wir sie in einem Lexikon finden. Das Wort Gottes, die Bibel kommt aus einer anderen Welt in unsere Welt – aus der Ewigkeit in unsere Zeit. Im Zentrum der Bibel steht eine Person: Jesus Christus! Jesus selbst sagt hierüber:

„Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt.“ (Johannes 5,39)

An anderen Stellen wird die Bibel sogar noch deutlicher, wer der eigentliche Autor dieses Buches ist:

„Denn alle Schrift, von Gott eingegeben…“ (2. Timotheus 3,16);

„Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist…, sondern getrieben vom Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.“ (2. Petrus 1,20+21)

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort… Und das Wort ward Fleisch…“ (Johannes 1,1+14)

Das bedeutet, wenn wir unsere Nase in die Bibel stecken, dann begegnen wir nicht toten Buchstaben, sondern dem lebendigen Gott. Das ist ein Mysterium! Gott hat sich nicht nur in Jesus als Mensch inkarniert, sondern auch in seinem Wort sozusagen durch menschliche Schreiber „inverbiert“. Dabei blieben die Schreiber aber auch ganz Mensch. Genau wie Gott sich in Jesus als Mensch erniedrigt hat, so hat er sich ebenso durch die menschlichen Schreiber in die Buchstaben der Schrift erniedrigt. Und genau wie Jesus missverstanden und in die Hände der Menschen ausgeliefert wurde, so geschieht das bis heute mit dem Wort Gottes, der Schrift.

Das Geheimnis der Person Jesu öffnet sich nicht für diejenigen, die ihn mit scharfem Verstand analysieren, kritisieren und nach eigenen Vorstellungen wieder zusammensetzen, sondern es wird denjenigen zuteil, die Jesus ihr Herz öffnen und vor ihm die Knie beugen. Genauso ist es mit der Schrift, der Bibel. Das Mysterium der göttlich inspirierten Schrift wird denjenigen geschenkt, die sich für ihre Worte öffnen, sich davor beugen und es einfach tun.

Die Bibel will kein wissenschaftliches Werk sein, sondern die Menschen in eine lebendige Gottesbeziehung führen. Die Information aus der Schrift kommt aus dem Herzen Gottes und will unser Herz, unsere ganze Person erreichen. Diese Information leuchtet uns nicht immer unmittelbar ein, weil wir Menschen sind – mit Grenzen in unserer Sichtweise und mitunter auch mit einem harten Herzen. Gott spricht dies sogar ganz offen in seinem Wort an, wo er uns wissen lässt:

„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken…“ (Jesaja 55,8+9).

Nehmen wir einmal nur die Tatsache im Umgang mit Geld, so meldet uns unser Verstand, dass wir mit Geschick und Intelligenz unsere Kräfte einsetzen sollen, um unseren Besitz zu mehren. Die Bibel hat hier ihre eigene paradoxe Ansicht:

„Gebt, so wird euch gegeben!“ (Lukas 6,38).

Also eine gänzlich andere Perspektive, die uns auf den ersten Blick sogar widersprüchlich erscheint. Auch unser Gefühl sträubt sich erst einmal gegen ein solches Statement, spätestens dann, wenn wir den ersten 100 Euroschein aus der Hand geben wollen.

Das Wort Gottes will uns verändern, sodass Gottes gute Gedanken uns leiten und regieren. Dazu muss es in unser Herz dringen. Es will eingeladen werden und durch unsere Sinne unser Herz erreichen, dann entfaltet es dort seine Wirksamkeit. Und wenn das Wort Gottes in uns seine Wirksamkeit entfaltet, dann verändert es auch unser Denken und ebenso unsere Gefühle.
So sagen uns die alten Gedanken und Gefühle zum Beispiel, dass unser Wert davon abhängt, ob wir auf andere einen guten Eindruck machen oder wie viel Geld wir besitzen oder wie toll wir etwas machen. Gottes Wort sagt uns nichts dergleichen, sondern stellt die ungeheure Behauptung auf, dass Gott uns in Christus das alles und noch viel mehr geschenkt hat: Seine ganze Anerkennung und Seine ganze Liebe hat Gott uns ohne Gegenleistung geschenkt, nicht nur einen kleinen Teil! Und dass von unserer Seite absolut nichts mehr dazu nötig ist. Es heißt dazu im Römerbrief:

„Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollt er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Römer 8,32)

Das ist schwer zu begreifen, denn unser Alltag ist mehr davon dominiert, dass wir uns wie Bettler verhalten, die auf raffinierte und intelligente Weise die Anerkennung und Liebe Gottes sowie der anderen Menschen immer erst noch erlangen müssten. Das Wort Gottes will solche Haltungen und Einstellungen in uns aufdecken, entlarven und in den „Mülleimer“ werfen, um dann das neue Leben in Christus mit einem neuen Fundament in uns aufzubauen, sodass wir wirklich freie Menschen nach dem Herzen Gottes werden.
Wenn wir Gott und seinem Wort anfangen zu vertrauen und unser Leben danach ausrichten, dann werden wir Erfahrungen machen, die wir vorher nicht für möglich gehalten hätten. Diese Zeilen sollen dich ermutigen, einen Schritt zu wagen und Gott und seinem Wort einen Vertrauensvorschuss in deinem Leben zu geben und dich auf die Bibel einzulassen. Fange am besten nicht am Anfang an, wie es sonst bei einem Buch üblich ist, sondern besser mit dem Neuen Testament. Aus dem Neuen Testament schlage ich dir als erstes das Johannesevangelium vor, danach kannst du z.B. ein weiteres Evangelium lesen, dann die Apostelgeschichte, dann z.B. den Epheserbrief usw. Wesentlich bei so einem ersten Streifzug durch die Bibel ist nicht darüber frustriert zu sein, was man nicht versteht, sondern das Wenige anzuwenden, was man versteht. Dann wird das Herz, der innere Mensch, mitwachsen und dein Leben Schritt für Schritt verändert werden. Und du wirst erleben, dass die Bibel kein totes Buch mit irgendwelchen religiösen Ideen ist, sondern dass der Autor dieses Buches mit dir auf seine Art und Weise eine ganz persönliche Geschichte schreiben wird.
Zur gründlicheren Vertiefung kannst du über die untenstehenden Links weiterführend in diese Thematik eintauchen:

Die Bibel – das Wort Gottes  (evangelikal.de)

Notizen zum Theologie-Unterricht   V. Kapitel: Inspiration der Bibel  (Heinz Weber)

 

Anregung zum Nachdenken

  1. „Wer seine Knie vor Jesus gebeugt hat, für den ist es folgerichtig auch seine Knie vor der Schrift zu beugen, denn beide sind eins.“ Nimm dir etwas Zeit, um über diese Aussage nachzudenken, und spüre in dir nach, ob sie deine ungeteilte Zustimmung bekommt. Worin stimmst du zu, woher kommen dir eventuelle Bedenken?
    .
  2. Was für Empfehlungen können wir aus den folgenden Bibelstellen erkennen, wie wir mit der Schrift umgehen bzw. nicht umgehen sollten?
    – Johannes 7,16+17
    – Johannes 7,38
    – Johannes 8,31+32
    – Apostelgeschichte 17,11
    – 1. Timotheus 1,6+7
    – Jakobus 1,22
    .
  3. Lies die unglaubliche Geschichte des Jona in Jona 2… Wie stehst du dazu?
    – Lies anschließend dazu, wie Jesus ca. 800 Jahre später sich in Matthäus 12, 38-42 dazu äußert…
    – Welche Schlussfolgerungen ziehst du daraus?
    .
  4. Lies Johannes 20,24-31… Was spricht dafür, mit dem Johannesevangelium zu starten, wenn man anfängt in der Bibel zu lesen?

Hier findest du die Anregungen zum Nachdenken

als PDF-Datei zum Ausdrucken: Anregungen zum Nachdenken A4 Hochformat.pdf

sowie den Beitrag als PDF zum Ausdrucken und Nachlesen: Die Bibel – das Wort Gottes A4 Hochformat.pdf

Eine neue Freundschaft

 

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Seit einigen Wochen bekomme ich jeden Tag neue „Freundschaftsangebote“. Sie überwinden irgendwie die Firewall meines Notebooks und landen in meiner Mailbox. Es sind Angebote mit unzweideutigen Anspielungen und recht lästig, weil sie im Grunde etwas gänzlich anderes im Sinn haben. Als ich heute Morgen mal wieder zwei dieser „Freundschaftsangebote“ wegklickte, mich über die Hartnäckigkeit der Absender ärgerte, fiel mir spontan eine ganz andere Assoziation ein: Wie ist das denn mit Jesus? Er schickt mir keine E-Mail durch die Hintertür, dafür klopft er sachte an: an meine Herzenstür!

„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an…“ so heißt in der Bibel in Offenbarung 3,20 über Jesus.

In einer weiteren Stelle lädt er uns zu sich ein mit dem Ruf:

„Kommt her zu mir…!“ (Matthäus 11,28)

Das Herzstück des christlichen Glaubens ist eine Beziehung, eine Freundschaft – mit Jesus.
Eine Beziehung zu einem anderen Menschen, den wir sehen und anfassen können, ist schon eine recht spannende und komplexe Sache. Das gilt für eine Beziehung mit Jesus, den wir nicht anfassen noch sehen können, mindestens ebenso. Einen Menschen gut kennenzulernen ist eine Lebensaufgabe. Jesus kennenzulernen wird eine ganze Ewigkeit dauern, aber es fängt hier schon an.
Eine neue Beziehung oder gar eine neue Freundschaft, die gelingen soll, das ist etwas, was wir in der Regel nicht so nebenbei erledigen können. Manchmal ist es geradezu richtig aufregend. Manchmal kann es uns obendrein den Schlaf rauben und unsere Gedanken werden ganz davon eingenommen, sodass wir selbst das Essen vergessen können. Dies ist der Zustand, wo schließlich andere über uns sagen: Die sind verliebt! Es sind die „Flitterwochen“ einer frischen Beziehung. Ist dir so etwas schon passiert? Dann weißt du, wovon ich hier rede.
Nicht wenige haben solche „Flitterwochen“ auch mit Jesus erlebt. Vielleicht bist du gerade jetzt in einer solchen Zeit bzw. erinnerst dich daran, wie es damals war, als du eine neue Freundschaft mit Jesus begonnen hast? Möglicherweise sind dir aber diese Gedanken oder Erfahrungen auch eher fremd und schreibst sie mehr gefühlsbetonten Menschen zu. Wie auch immer: Es geht im christlichen Glauben im Kern um eine Sache: die Liebesbeziehung – zu Jesus und ein erfülltes Leben mit ihm. Jesus sagt an einer Stelle im Johannesevangelium dazu:

„Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volles Genüge haben sollen.“ (Johannes 10,10)

Deshalb sollte als gläubiger Christ unbedingt eine fundamentale Frage für uns sein: Was fördert eine solche Beziehung zu Jesus und was steht ihr entgegen? Was sind typische Beziehungskiller und was sind charakteristische „Beziehungsförderer“?
Es ist an dieser Stelle hilfreich, sich erst einmal zu verdeutlichen, wie das zwischen zwei Menschen aussieht. Wenn uns das klarer wird, dann gelingt es viel eher, diesen Aspekt auf Jesus zu übertragen. Aus Platz- und Zeitgründen kann ich mich hier aber nur auf einige wenige wesentliche Punkte beschränken:

Beziehungskiller und Beziehungsförderer

Typische Beziehungskiller sind z.B. Gleichgültigkeit, mangelnde Anteilnahme oder einfach keine Zeit mehr für die andere Person zu haben – aus welchen Gründen auch immer. Wir hören dann kaum zu, sind mit den Gedanken woanders, und zwar dort, wo unsere eigenen Interessen und Vorlieben liegen. Somit geben wir dem anderen zu verstehen, dass er es im Grunde nicht wert ist, dass wir uns weiter mit ihm beschäftigen. Fallen euch Menschen ein, für die das zutrifft? Mir schon! Oft hat das damit zu tun, dass wir unseren eigenen unbewussten Zielen wie Anerkennung, Bedeutung oder Sicherheit den Vorrang geben und diese Menschen uns anscheinend nur die Zeit stehlen. Richtig nervig wird es hier, wenn diese Leute vehement oder penetrant unser Interesse einfordern. Schließlich fallen Bemerkungen wie: „Wenn du mich wirklich liebst, (magst, für mich bist…) dann hättest du mir besser zugehört, (mich eingeladen, dies und jenes für mich getan…)“. Solche Äußerungen sind richtig dicke Beziehungskiller. Liebe und Aufmerksamkeit werden eingefordert. Da diese in einer echten Liebesbeziehung aber natürlich nur freiwillig gegeben werden können, ist in einem solchen Verhalten schon der schleichende Tod der Beziehung, deshalb auch der Name Beziehungskiller, vorprogrammiert.
Das Gegenteil davon ist, dass ich den anderen loslasse, ihm die Freiheit gebe, mir seine Aufmerksamkeit zu schenken oder eben auch nicht. Ich verzichte darauf, den anderen für meine Bedürfnisse einspannen zu wollen. Ich bin dankbar für das, was er mir gibt und versuche nicht ständig darauf hinzuweisen, was er mir nicht gibt oder geben will. Ich höre aktiv zu, nehme mir Zeit und lerne dadurch den anderen besser und tiefer kennen. In größeren Abständen haben wir besondere Zeiten, wo wir über unsere Beziehung austauschen, was wir uns wünschen, wo wir uns ermutigen und dem anderen eine Hilfe sein können.
Weitere Beziehungskiller kommen ins Spiel, wenn wir nachtragend sind, dem anderen ständig seine Fehler vorhalten, nicht vergeben können oder wollen und ihn immer wieder anklagen. Oder wir lassen uns zu Bemerkungen hinreißen, wie: „Das schaffst du nie! Mit dir wird das nie was! Ohne dich funktioniert hier alles besser!“
Im Gegensatz dazu fördert es eine Beziehung, wenn wir unseren Glauben ausdrücken, dem anderen Mut machen, wie zum Beispiel: „Das war ein guter Anfang! Bleib dran, du wirst es packen! Ich bin gespannt, wie der nächste Schritt aussieht.“
In starken Beziehungen entdecken wir außerdem eine Haltung der Annahme des anderen, wie er ist – und nicht wie er unserer Meinung nach sein sollte. Weiter bemerken wir hier ebenso eine großzügige Einstellung gegenüber Schwächen wie auch Fehlverhalten des anderen, eng gekoppelt mit tiefgreifender Vergebungsbereitschaft, wo Grenzen übertreten wurden oder auch Verletzungen geschehen sind.
Wiederholtes bzw. gar beständiges Murren oder Nörgeln, besonders wenn dies von einem nahestehenden Menschen kommt, kann einem ganz schön auf die Nerven gehen und wird die Beziehung letztlich „killen“. Dies führt mit Sicherheit dazu, dass diese mehr und mehr Energie kostet. Schließlich ist man sogar froh, wenn der murrende, nörgelnde oder auch streitbare Partner abwesend ist. Das ist dann der erste Schritt zur Trennung.
Danken und Loben dagegen bauen auf und wir fühlen, wie uns durch solche Ermutigungen Flügel wachsen. Wir bekommen neue Kraft und Energie und es startet ein positiver Kreislauf, von dem alle beide schließlich profitieren werden.

Diese Erkenntnisse und Einstellungen über Beziehungen gilt es nun zu übertragen – auf Jesus. Geht das denn überhaupt? Jesus ist ja nicht nur irgendein Mensch. Er ist die Liebe in Person. Er ist Gott. Er hat keine irdischen Begrenzungen. Sein Reichtum ist legendär. Er ist voller Macht, Glanz und Kraft – und im selben Atemzug ganz von Demut und Sanftmut durchdrungen. Er hat den Tod überwunden, er ist voller Leben und Kreativität. Er ist dir gegenüber absolut niemals gleichgültig oder gar desinteressiert. Er drängelt sich selbst nicht auf, er dominiert und kontrolliert dich keinesfalls, sondern er lädt dich ein – bei ihm zu sein. Er widersteht den Versuchen, sich instrumentalisieren zu lassen. Er lässt sich auch unter keinen Umständen vor unseren Karren spannen, sondern nimmt uns stattdessen an seine liebende, durchbohrte Hand. Es schmerzt ihn, wenn die Menschen ihm den Rücken zuwenden. Er ruft sie immer noch – von ihm zu empfangen, sofern sie sich überhaupt an ihn wenden. Und so fragt er dich auch heute: „Willst du mich tiefer und besser kennenlernen?“

Auf diese Einladung von Jesus gilt es eine Antwort zu finden. Dabei geht es nicht um ein erstes Date, sondern um eine Bereitschaft, in der Beziehung mit Jesus zu wachsen.
Was unternehme ich, wenn ich jemand mehr und besser kennenlernen will? Ich treffe mich öfters mit ihm – je nach Bedarf.

David drückt das im Psalm 63,7 so aus: „Wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach.“ An anderer Stelle schreibt der Psalmist: „Ich lobe dich des Tages siebenmal…“ (Psalm 119,164). Und wiederum an weiterer Stelle lesen wir: „Meine Seele wartet auf den Herrn, mehr als die Wächter auf den Morgen“ (Psalm 130,6).

Offensichtlich hatten die Verfasser dieser Zeilen eine Beziehung zu Gott, die über eine Begegnung am Sonntagmorgen weit hinausging.
Wenn du Jesus tiefer und mehr kennenlernen willst, wird sich das auf irgendeine Art und Weise in der Zeit ausdrücken, die du mit ihm verbringst. Manche bevorzugen regelmäßige, tägliche Dates, einige reservieren sich außerdem exklusive Zeiten wie ganze oder halbe Tage und andere sind ein paar Tage „dann mal weg!“, nicht um ihr Haus zu renovieren, sondern um mit Jesus zusammenzusein. Einige gehen bei ihren Verabredungen mit Jesus gerne in die Natur spazieren, andere ziehen sich lieber in ihr Arbeitszimmer zurück. Wiederum andere bevorzugen die stille Atmosphäre in einer Kirche und weitere verbringen die besten Stunden mit Jesus in einem Lehnstuhl oder einer Relaxliege. Ich selber habe zum Beispiel, für viele vielleicht ungewohnt, in der Badewanne wiederholt richtig gute Zeiten mit Jesus gehabt. Finde heraus, was dir am besten liegt, die Heiligen der Bibel und der Kirchengeschichte waren sehr verschieden – und ihre Verabredungen mit Gott ebenso.
Was tut man nun während einer solchen Zeit? Sollen wir ständig das „Vater Unser“ beten – oder was? Natürlich nicht! Was wäre denn das für eine Beziehung, in der dein Partner beispielsweise dir immer wieder einen vorgefertigten Text rezitiert.
Wir können davon ausgehen, dass Jesus uns auf jeden Fall schon sehr, sehr gut kennt. Umgekehrt haben wir da ihm gegenüber erheblichen Nachholbedarf. Daher liegt es jetzt an uns, dass wir uns zu ihm hin ausstrecken und ihn tiefer kennenlernen, damit eine echte Beziehung entsteht. Und je mehr das geschieht, umso erfüllter und beglückender werden wir diese Beziehung erleben.
Da Jesus für unsere klassischen Sinne nicht so deutlich erfahrbar ist, wie ein normaler menschlicher Partner, hat Gott uns einige Hilfen an die Hand gegeben, mit denen wir auf eine Entdeckungsreise gehen können: Jesus mehr, tiefer und besser kennenzulernen. Um diese „Beziehungshilfen“ geht es in den nächsten Lektionen.

Anregungen zum Nachdenken

  1. Welche Beziehungskiller hast du schon bei Menschen erlebt? Was hat das mit dir gemacht?
  2. Welche „Beziehungsförderer“ hast du schon durch andere Menschen erfahren? Wie hast du diese erlebt?
  3. Was lernen wir aus folgenden Bibelstellen über unsere Beziehung zu Jesus?

Psalm 23
Kolosser 2,6+7
Lukas 10,38-42
Matthäus 11,28-30
Kolosser 3,16+17

Welche beziehungsfördernde Anregungen für deine Jesusbeziehung kannst du hier entdecken?
Schaue sie dir anschließend in Ruhe nochmal an. Wenn es dabei einen Punkt gibt, den du gerne in deinem Leben sehen würdest, dann bitte Gott, dir in diesem Bereich eine wachsende Beziehung zu Jesus zu schenken.
Überlege danach, wie ein erster Schritt in dieser Richtung konkret
aussehen könnte.

 

Hier findest du die Anregungen zum Nachdenken

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oder als Text-Datei zum Editieren: Eine neue Freundschaft Arbeitsblatt.txt

sowie den Beitrag als PDF zum Ausdrucken und Nachlesen: Eine neue Freundschaft Artikel.pdf

 

Das Fundament – meine Sicherheit im Glauben

Fels in der Brandung - HandWenn du dich mit deinem Leben Jesus anvertraut hast, dann gratuliere ich dir. Du stehst am Beginn eines spannenden, unkonventionellen Lebens, dass nicht mit dem Tod endet, sondern in die Ewigkeit hineinreicht. Und diese unsichtbare Ewigkeit beginnt im Grunde genommen schon hier. Da wir diese mit unseren fünf Sinnen aber nicht sehen bzw. wahrnehmen, stellen sich viele die Frage: Wie kann ich sicher sein, dass ich richtig liege? Wie kann ich Gewissheit haben, mit Jesus auf der richtigen Spur zu sein? Oder auch: Wie kann ich überhaupt sicher sein, dass ich wirklich Christ bin?
Das Bedürfnis nach Sicherheit ist fundamental. Wenn wir unsicher über eine bestimmte Sache sind, dann wackelt unsere ganze Grundlage. Deshalb ist es zu Beginn des Lebens mit Jesus von Bedeutung, diese Sicherheit und damit ein tragfähiges Fundament in unserem Leben zu legen.
Aber wie entsteht eigentlich das Gefühl von Sicherheit? Was erleben wir als „sicher“? Nun, es ist so, dass wir uns zum Beispiel daran gewöhnt haben, dass der Fußboden, auf dem wir stehen, sicher ist. Wir denken im Grunde gar nicht mehr darüber nach, da wir wieder und wieder die Erfahrung machen: Der Boden trägt uns. Kommt dann allerdings ein Erdbeben, so zieht dies uns im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen weg.
Warum steigen wir in unser Auto, auf unser Fahrrad oder in den Zug? Weil wir die Erfahrung gemacht haben – wir kommen an, und zwar immer wieder.
Begegnen wir allerdings zum ersten Mal einer neuen, ungewohnten Erfahrung, was nicht unbedingt ein Erdbeben sein muss, dann stehen wir ihr eher unsicher und gefühlsmäßig ambivalent gegenüber. Wir fragen uns, ob das wohl gut geht? Ich erinnere mich an meine ersten Schwimmzüge im tiefen Wasser. Ich hatte es im Nichtschwimmerbecken schon ein bisschen ausprobiert, aber das waren nur etwa 5 m. Und so ging ich mit gemischten, unsicheren Gefühlen in das tiefe Becken und fing an zu schwimmen: Und tatsächlich, wow, es trug! Ein Wunder?! Ein Glücksgefühl! Ich schaffte vielleicht 10 m. Heute sind 10 m selbstverständlich, es spielt keine Rolle ob es 100 m, 200 m oder 500 m sind. Ich fühle mich im tiefen Wasser sicher.

Als die Jünger Jesu damals über den See Genezareth ruderten und in einen Sturm gerieten, dachten sie: Jetzt geht nichts mehr. Wir können nicht mehr. In diesem Moment passierte etwas geradezu Fantastisches: Jesus kam ihnen auf dem Wasser entgegen. Er lief über die stürmische See. Die Jünger erschraken und dachten, es ist ein Geist. Petrus rief diesem zu: „Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser!“ Und Jesus sprach: „Komm her!“ Und Petrus stieg aus dem Wasser und kam auf Jesus zu (Matthäus 14,22 ff.)

Wahrscheinlich war ihm ein wenig mulmig zumute, aber er lief in der Tat ebenso über das Wasser wie Jesus. Er bekam allerdings etwas Hilfe, als er dann doch einsank. Jesus streckte ihm seine Hand hin, zog ihn hoch und dann stiegen beide in das Boot – und der Wind legte sich.

Ich denke, Petrus hat diese Erfahrung nie vergessen – aber er hatte auch eine helfende Hand. So ist es oft bei unseren gelungenen Ersterfahrungen. Wir bekommen ein wenig Hilfe, wie zum Beispiel beim ersten Versuch, Fahrrad zu fahren, beim Autofahren lernen, beim Gitarre spielen oder sogar beim ersten Kuss.
Wie baut sich nun Sicherheit im Leben auf? Im Prinzip ereignet sich das durch einen Prozess, den wir nochmals in drei Schritte unterteilen können:
An erster Stelle steht dabei in der Regel die Informationsgewinnung. Dies geschieht bewusst oder unbewusst durch unsere Sinne, auch durch den Verstand, bis wir zu einer Entscheidung kommen: Ist diese Sache so vertrauenswürdig, dass dieses Vorhaben gleichfalls für mich in Frage kommt? Z.B sehen wir, dass unsere Eltern oder andere sich auf Fahrräder setzen und dann damit fahren. Wir schauen uns die Sache an und denken: Das müsste bei mir an und für sich ebenfalls gehen.
Und jetzt kommt der zweite Schritt. Das ist ein Schritt des Glaubens. Ich gehe im Zuge dessen ein gewisses Risiko ein, aber es reift im Innern ein Entschluss: Ich will das gleicherweise so tun. Ich begebe mich dort hinein. Und indem ich hier Initiative ergreife, beginne ich mit einer Ersterfahrung. Bei manchen zaghaft, bei manchen draufgängerisch, je nach Temperament. Und oft haben oder suchen wir in einer solchen Situation auch eine andere helfende Hand, die so etwas schon mal gemacht hat.
Petrus machte eine Erfahrung, weil Jesus ihn dort hineinrief: Komm her! (über das Wasser)
Heute ruft Jesus immer noch: „Komm her!“ „Komm zu mir, durch die Schwierigkeiten deines Lebens hindurch. Komm zu mir, ich will dir Ruhe geben für deine Seele!“ Es geht darum, Jesus in dein Leben miteinzubeziehen – und dann Erfahrungen damit zu machen. Nicht immer werden wir da buchstäblich über das Wasser gehen wie Petrus, aber im übertragenen Sinne werden wir die Erfahrung machen, dass Jesus trägt.

Eine der ersten Erfahrungen, die Gott schenkt, ist oft ein inneres Zeugnis des Heiligen Geistes, der seinen spürbaren Frieden wie auch echte Freude in das Herz des Gläubigen ausschüttet. Es ist die Erfahrung: Ich bin nicht allein, sondern da ist eine liebende Kraft, die mich durchträgt, ermutigt oder sogar eingreift. Wir spüren, dass da jemand im tiefsten Sinne für uns ist, der uns liebt. Der Apostel Paulus drückt es im Römerbrief so aus:

„Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?“(Römer 8,31) und an anderer Stelle heißt es:“Der Geist selbst gibt Zeugnis unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.“ (Römer 8,16)

Du spürst: Ich bin angenommen, so wie ich bin. Mir ist vergeben und Gott ist nicht nachtragend.

Diese Annahme ist ein reines Geschenk Gottes und auch nicht von deinem weiteren Verhalten abhängig. Es ist ein Bund, den der Höchste mit dir durch Jesus gemacht hat und Gott hält seine Zusagen. Dieses Versprechen ist obendrein unabhängig von deinen Gefühlen oder sonstigem Benehmen. Es ist durch nichts zu erschüttern. Die Bibel schreibt dazu:

„Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“
Römer 8,38-39

Es ist von Bedeutung, diese Versprechen für bare Münze zu nehmen. Es sind Gottes Zusagen an dich ganz persönlich, gänzlich unabhängig von deinem Verhalten. Wenn wir unser eigenes Verhalten zum Maßstab erheben, dann sind wir auf dem Holzweg. Damit würde das Fundament unseres Glaubens ins Wanken kommen, der ja gerade nicht auf menschliches Verhalten, sondern auf die Zusagen Gottes setzt. Mit einem Glauben an unser Wohlverhalten landen wir in einer Sackgasse oder in einem Hamsterrad, in dem wir uns eifrig abstrampeln, um andere oder sogar Gott zufrieden zu stellen. Es ist nicht der Glaube an mich und wie ich mich gebe, der trägt, sondern der kindliche Glaube an Sein großartiges Geschenk, welches mir ewiges Leben schenkt inklusive vieler weiterer Segnungen, die es hier noch zu entdecken gibt. Auf diese Entdeckungsreise will ich dich einladen und dir in den folgenden Lektionen vor Augen führen, was uns dabei weiterhilft und was uns eher in Sackgassen hineinführt.

Anregungen zum Nachdenken

1. Was trägt dazu bei, dass du dir deines Glaubens sicher bist?

2. Welche Rolle spielen dabei… z.B. die Erfahrungen anderer, Aussagen aus der Schrift, eigene Erfahrungen, anderes wie….

3. Wähle unter den o.g. Punkten denjenigen aus, der dir am meisten und nachhaltigsten geholfen hat, dass du dir deines Glaubens sicher bist.
Formuliere diese Gedanken so, als ob du das jemanden weitergeben würdest. Bete anschließend dafür, dass sich bald eine Gelegenheit ergibt, dass du dies in der Tat einer weiteren Person erzählst.
Was meinst du, was dieses Mitteilen mit dir macht oder machen wird?
Warum ist diese evtl. Ersterfahrung für dich so wichtig?

Hier findest du die Anregungen zum Nachdenken

als PDF-Datei zum Ausdrucken: Reflexion… Das Fundament – Sicherheit im Glauben
oder als Text-Datei zum Editieren: Das Fundament – Arbeitsblatt.txt

sowie den Beitrag als PDF zum Ausdrucken und Nachlesen: Das Fundament – Sicherheit im Glauben DIN A4